Kein "Grill und Chill" mit Rassisten
Am Samstag, dem 9. September, haben wir als SDAJ Solingen gegen einen Auftritt der AfD auf einer Diskussionsveranstaltung im Naturfreundehaus in Leichlingen protestiert. Veranstaltet wurde die Diskussionsrunde unter dem Titel "Politik Chill & Grill" vom neu gegründeten Leichlingen Verein "CREW Freizeit e.V." Während die Veranstalter des CREW-Vereins die rassistische AfD offenbar als Partei wie jede andere ansahen, waren wir der Ansicht, dass sie eben das nicht ist.
Dementsprechend wandten wir uns bereits vor der Veranstaltung mit mehreren Appellen an die CREW, um sie davon zu überzeugen, den Vertreter der AfD, Herrn Dr. Roland Hartwig auszuladen. Die Veranstalter waren jedoch nicht bereit die AfD auszuladen und verteidigten die Einladung insbesondere mit dem Verweis auf die genehmigten Fördergelder (für Bratwürstchen und kostenlose Getränke) durch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB). Die BpB würde die Fördergelder nur bereit stellen, wenn man ausnahmslos ALLE Kandidatinnen und Kandidaten einlade. Zudem sei der Verein politisch neutral. Demnach wolle man allen zugelassenen Kandidat*innen eine Bühne bieten und den Jugendlichen die Gelegenheit geben ihre Fragen an die Kandidat*innen zu stellen.
Da uns diese Aussage nicht befriedigte, beschlossen wir kurzerhand unseren legitimen Protest gegen den Auftritt des ehemaligen Juristen auf Führungsebene in einem Großkonzern in NRW und jetzigen Bundestagskandidaten der fremdenfeindlichen AfD zu starten um auch darauf aufmerksam zu machen, dass eine rassistische, faschistoide, homophobe, menschenverachtende und neoliberale Partei wie die AfD nirgendwo willkommen ist.
Um 16: 20 Uhr trafen wir uns daher mit mehreren Genoss*innen vor dem Gelände des Naturfreundehauses in Leichlingen, in dem das "Chill & Grill" stattfinden sollte. Mit guter Laune befestigten wir das "inoffizielle" Logo unserer Aktion auf weiße T-Shirts, auf deren Rückseite der Schriftzug "Mit Rassisten redet man nicht" aufgemalt war, zogen diese an und tauchten anschließend mit geschlossenen Jacken und unfassbar unauffällig (;)) auf der Veranstaltung auf.
Direkt zu Beginn war eine Vorstellungsrunde der Kandidat*innen geplant. Kurz bevor jedoch der AfD-Heini das Mikrofon bekam, zogen wir unsere Jacken aus, holten das Transparent heraus und unterbrachen die Veranstaltung kurzerhand, indem wir uns vor den Vertreter der rassistischen Unternehmerpartei (kurz: "AfD") stellten. Die Polizei versuchte nach den obligatorischen Pressefotos umgehend den Protest zu unterbinden und uns vom Gelände zu verweisen, was ihr jedoch mangels eines Platzverweises des Veranstalters nicht gelang. Dieser erklärte sich kurzerhand einverstanden mit unserem friedlichen Protest, was dazu führte, dass wir die komplette Zeit über das von Herrn Hartwig erhoffte rege Diskutieren durch unsere Anwesenheit um ihn herum verhinderten. Sichtlich wütend erregt machte der Bundestagskandidat der AfD nicht einmal Anstalten uns anzusprechen, ganz im Gegensatz zu seinem Möchtegern-Wahlkampfhelfer, welcher unsere Auffassung über die Gefährlichkeit der AfD mehrfach bestätigte.
Zunächst erklärte der (seiner Mimik und Gestik nach etwas unter Drogeneinfluss stehende) Herr uns gegenüber, die Antifaschistische Aktion (also wir) seien durch Stalin ins Leben gerufen worden, später dann relativierte er mehrfach den Holocaust, um uns im Anschluss zu bitten, keine Feindbilder aufzubauen.
Nach ca. 2 Stunden, in denen der AfD-Opa lediglich ein Gespräch mit einer bereits erwachsenen und überzeugten AfD-Wählerin führen konnte, zog er entzürnt mit seinem Wahlkampfhelfer von Dannen. Wir wünschten ihm unter Zuspruch und Gelächter der noch anwesenden Jugendlichen weiterhin wenig Erfolg beim Wahlkampf und äußerten den Wunsch, die AfD möge dahin verschwinden, wo sie hergekommen sei.
Unsere Aktion fand viel Zuspruch. Unser Transparent wurde von vielen Jugendlichen fotografiert, viele Jugendliche diskutierten mit uns über die von der AfD ausgehende Gefahr.
Für uns hat die Veranstaltung eines gezeigt: Die AfD ist keine Partei wie jede andere! Die AfD löst nicht die sozialen Probleme der Menschheit, sondern verwischt sie, indem sie ein Feindbild aufbaut und die Schuld für die soziale Misere dieses Gesellschaftssystems auf die Geflüchteten schiebt, die ebenso Opfer der imperialistischen Politik sind, wie die Arbeitnehmer*innen, die hierzulande leben!
Die AfD ist auch keine Partei des "kleinen Mannes". Herr Hartwig, als leitender Konzernmitarbeiter eines international agierenden Großkonzerns mit Sitz in NRW ist das beste Beispiel, dass die AfD nicht die Partei der Unterdrückten, sondern die Partei der Unterdrücker ist!
Wir sagen: Wer an die Stelle des Kampfes für Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit den Kampf des einen Volkes gegen das andere setzt, ist Teil dieses Systems und ganz nah an denen, die die Welt schon 2 Mal ins Unglück gestürzt haben!
Daher sagen wir: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Nieder mit der sog. "Alternative" für Deutschland und ihrer rassistischen und menschenverachtenden Politik!
Die Grenzen verlaufen eben nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten!
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