Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!

Solidarität mit den Pfleger*innen des Uniklinikums Düsseldorf - Personalbemessung erkämpfen!

Solidaritätserklärung der SDAJ Solingen:

Am 14.11.2017 hat das Arbeitsgericht der Stadt Düsseldorf einen geplanten, 48 stündigen Warnstreik der Kolleg*innen der Gewerkschaft ver.di und der Mitarbeiter*innen des Uniklinikums Düsseldorf untersagt.

Bereits am 10. Oktober legten ca. 500 Kolleg*innen am Uniklinikum die Arbeit nieder, um eine Durchsetzung der in der aktuellen Tarifverhandlung aufgestellten Forderungen zu bewirken, konkret: um die Forderung nach mehr Klinikpersonal endlich aktiv in die Verhandlung miteinzubringen und sich gegen die auch im Pflegebereich ausufernde Sparpolitik zu stellen. Unterstützt wurden sie dabei auch tatkräftig von unseren Genoss*innen der SDAJ Düsseldorf.

Sinn und Zweck des Warnstreiks war und ist der Widerstand gegen die unmenschliche und abstoßende Kürzungs- und Privatisierungspolitik, die bundesweit bei Mitarbeiter*innen von Krankenhäusern zu Arbeitsplatzvernichtung und kaum zu bewältigender Belastung führt. Seit 1991 hat die bundesweite Anzahl von Pflegekräften um 1000 Pflegende abgenommen, während die Anzahl von Krankenhausärzt*innen um 66% gestiegen ist. Demgegenüber steht die Zunahme auf durchschnittlich 19,5 Millionen Patienten im vergangen Jahr von 14,6 Millionen Patienten. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Das bedeutet konkret, dass trotz einer Zunahme in den letzten 25 Jahren um durchschnittlich knapp 4 Millionen Patienten jährlich, die Anzahl von Pflegern sogar abgenommen hat! Die Kolleg*innen in Krankenhäusern spüren das tagtäglich, denn immerhin muss, ausgehend von einer Anzahl von 325.100 Pfleger*innen, ein*e Pfleger*in sich um durchschnittlich 60 Patienten kümmern. Das ist ein Skandal und für einen normalen Menschen einfach nicht machbar!

Natürlich führt diese Unterbesetzung zum einen zur Überlastung der Pfleger*innen, zum anderen zu einer logischerweise nicht optimalen Behandlung der Patient*innen. Laut der ver.di fehlen an deutschen Kliniken 162.000 Angestellte, was das Ausmaß der Unterfinanzierung noch einmal klarmacht.

Worum geht es uns hier?

Wir wenden uns entschieden gegen die Politik der schwarzen Null, gegen die neoliberale Politik, die von der „Sozialdemokratischen“ Partei Deutschlands (SPD) und der „Christlich-demokratischen“ Union (CDU) getragen und durchgesetzt wurde! Diese Sparpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten in staatlichen Institutionen ist unmenschlich und angesichts der Bezahlung der Kolleg*innen schlichtweg unerträglich!

Es bliebe den Verantwortlichen, Wolfgang Schäuble, Angela Merkel und auch den Sozialdemokraten in der letzten Regierung, allen voran Andrea Nahles, lediglich zu wünschen, dass sie ihre Sparpolitik einmal am eigenen Leibe erleben dürften, idealerweise im Uniklinikum Düsseldorf. Wir als SDAJ Solingen solidarisieren uns mit den Protesten der Kolleg*innen und fordern das Urteil des Arbeitsgerichts Düsseldorf wieder aufzuheben! Streik ist ein Grundrecht, auch wenn die Herrschenden das offenbar nicht wahrhaben wollen und die bürgerlichen Gerichte es nicht anerkennen!

Gegen die Sparpolitik, gegen die schwarze Null, gegen die Unterfinanzierung der Kliniken! Für die Durchsetzung des Streikrechts, gegen Betriebsfrieden Sozialpartnerschaft und für die Entlastung der Kolleg*innen an den Kliniken bundesweit!

Lasst uns gemeinsam mit den Kolleg*innen in Düsseldorf und bundesweit für eine Entlastung und bessere Bezahlung des Personals kämpfen!

Selbst, wenn ihr nicht an Kliniken beschäftigt seid:

Spätestens beim nächsten Krankenhausaufenthalt wisst ihr, warum! 


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